20.03.2017
Brandneue Feuerwache: Einsatzzentrale in der Nordweststadt ist betriebsbereit
Die neue Feuer- und Rettungswache 21 in der Nordweststadt ist betriebsbereit – seit Montag auch offiziell. 10,4 Millionen Euro hat die Stadt in den Neubau auf dem 4176 Quadratmeter großen Areal investiert. 70 Feuerwehrleute und Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes tun dort künftig ihren Dienst – rund um die Uhr.
Nordweststadt.
Während auf den Außenanlagen noch die letzten Baufahrzeuge unterwegs sind, blitzt und blinkt die neue Feuer- und Rettungswache 21. Sowohl von außen als auch von innen. Rund vier Monate soll es dauern, bis auf dem 4176 Quadratmeter großen Areal, in Sichtweite zur alten Wache im Nordwestzentrum, auch die letzten Arbeiten abgeschlossen sind. Davon geht zumindest Wachleiter Wolfgang Westphal aus. „Es hängt immer von der Witterung ab. Aber ich denke, in dieser Zeit werden auch die letzten Bäume und Sträucher gepflanzt, die letzten Wege gepflastert sein“, sagte er bei der gestrigen offiziellen Einweihung des Neubaus.
Lange Suche
Dass noch nicht alles fertig ist, fügt sich ein in die vergangenen sieben Jahre. Seit im Rahmen des taktischen Feuerwehrkonzeptes 2020 die ersten Ideen für die neue Feuerwache 21 aufkamen. Denn wirklich rund lief eigentlich nur der Bau – binnen eines Jahres stand das dreistöckige Gebäude zwischen Erich-Ollenhauer-Ring und Rosa-Luxemburg-Straße. Schwierig, sogar sehr schwierig allerdings gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Grundstück. „Die Feuerwehr ist nicht überall gerne gesehen“, so Feuerwehrdezernent Markus Frank (CDU).
Der „Schwarze Platz“ gegenüber des Nordwestzentrums fiel ebenso durch wie ein Areal neben der Römerstadtschule. Dass Schüler beim Ausrücken der Feuerwehrfahrzeuge überfahren werden könnten, befürchtete damals der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt). Branddirektor Reinhard Ries, seit 24 Jahren Leiter der Frankfurter Berufsfeuerwehr, hatte damals die Idee mit dem heutigen Gelände. Einen Tage später standen Frank und er auf dem abschüssigen Grundstück „im Gestrüpp“, so der Feuerwehrdezernent, und begutachteten das Areal.
Gute Anbindung
Mit dem Ergebnis: Das Grundstück ist bestens für eine Feuerwache geeignet, die Anbindung an den Verkehr „unschlagbar gut“. Noch einmal ausgebremst wurde der Bau 2013 durch die auf dem Gelände entdeckten Reste der römischen Stadt Nida. Sechs Tonnen schwer war ein Kellerfenster, das nun im Foyer der neuen, 10,4 Millionen Euro teuren Wache ausgestellt ist. Die bietet mit 1430 Quadratmetern Platz für 40 Feuerwehrleute sowie 30 Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Insgesamt sind fünf Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge und drei für Rettungswagen entstanden. Weiterhin ist auf der Wache 21 die neue Wäscherei für die Feuerschutzkleidung der Einsatzkräfte sowie eine moderne Fahrtragenwerkstatt, in der die Tragen der Rettungswagen instandgesetzt werden, entstanden. Weil die Wache rund um die Uhr besetzt ist, wurden sechs Ruheräume mit jeweils zwei Betten eingerichtet. Weiterhin gibt es Schulungs- und Aufenthaltsräume mit angeschlossener Küche sowie einen Sportraum.
Auch wenn die Feuer- und Rettungswache erst jetzt eingeweiht wurde, die ersten Einsätze wurden bereits gefahren. Denn die Einsatzkräfte sind seit Ende Januar in dem neuen Gebäude stationiert. „Wir haben schon ein paar Wochen geübt, ob alles funktioniert“, so Frank. Das tue es und das sogar richtig gut. So wie es das Staffelkonzept der Feuerwehr auch vorsieht. „Die Hilfsfrist, vom Notruf bis zum Ankommen am Einsatzort, wurde drastisch verkürzt“, so der Dezernent. Das sei in einer stark wachsenden Stadt wie Frankfurt unabdingbar. „Wir brauchen Profis in der Sicherheit, und die haben wir hier.“
Zuständig ist die Feuer- und Rettungswache für die Gebiete Niederursel, Eschersheim, Heddernheim und Praunheim sowie für Teile von Hausen, Ginnheim, Riedberg und die Autobahnen A 661, A 66 und A 5.
Artikel der Frankfurter neuen Presse 20.03.2017
VON JUDITH DIETERMANN
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