Sportverein öffnet Fitness-Club

TSG Nordwest hat Kellergeschoss der Turnhalle für 160.000 Euro umgebaut.

Niederursel. Die TSG Nordwest 1898 eröffnet ihr eigenes Fitness-Studio.

Ein halbes Jahr dauerten die Umbauten im Keller der vereinseigenen Turnhalle, 160 000 Euro investierte Frankfurts viertgrößter Sportverein in das Projekt. Die Stadt beteiligt sich mit 40 000 Euro.

„Ich bin froh, dass es nun endlich losgeht“, sagt TSG-Vorsitzender Lutz Ullrich. Gestern wurden die Geräte für das Kraftstudio angeliefert, am 4. März erfolgt die offizielle Vorstellung, einen Tag später kann das Training aufgenommen werden. „Wir spielen schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, eine Abteilung für Kraftsport aufzubauen.“ Die Idee, Räume dafür extra anzumieten, wurde aus Kostengründen wieder verworfen. Da in den vergangenen Jahren die zwei Kegelbahnen, die sich im Keller der Halle im Weißkirchener Weg 12 befanden, immer weniger genutzt wurde, entschloss sich der Vorstand, das gesamte Kellergeschoss, in dem sich noch ein Clubraum befand, umzubauen.

Dafür musste alles rausgerissen werden. Entstanden sind jetzt „schöne, helle und moderne Trainingsräume“, freut sich der Vorsitzende. Neben dem über 100 Quadratmeter großen Fitness-Studio bietet die TGS dort einen Gym-Raum für Ballett, Yoga und Pilates an, dazu kommen zwei neue Umkleiden mit Duschen und Toiletten sowie eine Sauna.

Im Fitness-Studio werden 21 Geräte stehen, vorwiegend zum Muskelaufbau, aber auch für Herz-Kreislauf-Training. „Damit schließen wir eine wichtige Angebotslücke.“ Allerdings wolle der Verein nicht mit professionellen Fitness-Studios konkurrieren. „Wir können ja auch nicht 16 Stunden am Tag öffnen.“ Aber das individuelle Training an Geräten werde in der Bevölkerung immer beliebter.

Der TSG Nordwest Fitness-Club wird montags bis freitags jeweils zehn Stunden öffnen und samstags sechs Stunden. Die Raumkapazität ist auf 300 Nutzer ausgelegt. „Wenn wir monatlich 200 Fitness-Begeisterte haben, kommen wir auf Null raus“, sagt Ullrich zum Finanzierungskonzept. Denn monatlich kostet der Fitness-Club einen Beitrag von 20 Euro. Allerdings ist eine Vereinsmitgliedschaft unerlässlich, „schon aus steuerlichen Gründen“, da dies kein kommerzieller Betrieb sei. Zudem müssen Interessenten mindestens 16 Jahre alt sein.

Jedes Club-Mitglied erhält eine einstündige Einweisung für die Geräte. Ein Fitnesstrainer, eine Physiotherapeutin sowie ein Sportstudent mit einem Fitnesstrainerschein betreuen den Club. Aber es sei nicht immer Personal anwesend. Jedes Clubmitglied erhält eine Chipkarte, mit der die Räume betreten werden können. So dass jeder individuell selbst trainieren könne.

3200 Mitglieder betreiben in 18 Abteilungen wöchentlich ihren Sport bei der TSG Nordwest. Mehr als die Hälfte der Vereinsmitglieder sind Kinder und Jugendliche. Größte Abteilung sind die Turner mit über 900 Aktiven, gefolgt von der Gymnastikabteilung mit über 800 Mitgliedern. Der Schwerpunkt des Vereins ist der Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport. Dennoch nimmt die Mehrzahl der Abteilungen auch an Turnieren und Rundenspielen teil.

In den vergangenen Jahren wurden zudem zahlreiche neue Sportarten in das Programm aufgenommen: Klettern, Beach-Volleyball, Inline-Skating, Badminton, Ski und Vovinam. Als neueste Attraktion wird das Fitness-Studio, so hofft es der Vorstand, für einen weiteren Mitgliederzuwachs sorgen.

Die offizielle Eröffnung ist am Sonntag. 4. März, um 10 Uhr im Weißkirchener Weg 12. Anschließend beginnt der Tag der offenen Tür auf der gesamten Vereinsanlage. In der Halle werden die verschiedenen Abteilungen des Vereins Vorführ- und Mitmachangebote bieten.

Ebenfalls neu ist die Gastronomie bei der TSG Nordwest. Im März wird das seit Dezember leer stehende Lokal vom Team des Gasthauses „Zu den 3 Raben“ übernommen, die ihr Haus in Alt-Niederursel räumen müssen. „Ich bin froh, dass wir so schnell Ersatz gefunden haben“, erhofft sich Lutz Ullrich auch hier neuen Schwung für den Sportverein.

Von Sören Rabe

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